Lieber Peter,
ich kann mir gut vorstellen wie Du hundertjährig auf der Bühne stehen und Deine wundervollen, vor Kraft und Überzeugung strotzenden Reden halten würdest.
Wie oft sind wir gemeinsam aufgetreten, wie viel habe ich von Dir gelernt?
Immer wenn ich Frankfurt gesungen oder geredet habe, durfte ich bei Euch übernachten. Es war immer unheimlich schön bei Euch. Bald schon waren wir enge Freunde. Jedes mal, wenn ich zu Euch kam, war ich so froh dass endlich mal jemand einen halben Kopf kleiner war als ich, liebe Ettie. Wir waren wie Schwestern.
Liebe Freundinnen und Freunde, das Auschwitz-Komitee in der BRD würde nicht existieren wenn Peter und ich es nicht gegründet hätten. Den „Appell an die Jugend“1, der stets aktuell sein wird, haben wir gemeinsam verfasst.
Zu meinem 80. Geburtstag sagtest Du mir: Liebe Esther, jetzt fängt das Leben an. Die schönsten Jahre kommen noch. Und Du hattest recht, was mich betrifft. Jetzt bin 91 Jahre jung. Die Arbeit bricht nicht ab.
Lieber Peter, ich denke immer an Dich.
Wenn Du unsere jetzige politische Misere, den entsetzlichen Rechtsruck – nicht nur in Deutschland – mit PEGIDA, AFD, NPD und sonstigen Nazis erlebt hättest, würdest Du laut aufschreien.
Wir alle danken Dir und Ettie für Eure grandiose Arbeit, die ein Vorbild für uns alle immer sein wird!
Deine Esther