Matinee zum 100. Geburtstag von Peter Gingold
Die Matinee zum 100.Geburtstag von Peter Gingold, die am 13.März im Frankfurter „Haus Gallus“ stattfand, war eine beeindruckende, alle Gäste zufriedenstellende Veranstaltung. Der große Saal einschließlich der Empore war mit rund vierhundert Besuchern voll besetzt.
Mathias Meyers von der Gingold Erinnerungsinitiative eröffnete die Veranstaltung. Die Frankfurter Stadträtin Elke Sautner (SPD) überbrachte die Grüße des Oberbürgermeisters Peter Feldmann und des Magistrats der Stadt Frankfurt am Main. Ulrich Schneider (VVN-BdA) hielt die Laudatio, in der er Stationen des Lebensweges und der Kämpfe Peter Gingolds schilderte, sein Engagement und seine besondere Ausstrahlungskraft hervorhob. Romani Rose (Zentralrat Deutscher Sinti und Roma) schickte ein Grußwort an die Veranstaltung und erinnerte darin an Peter Gingolds Verbundenheit mit der Bürgerrechtsbewegung der Sinti und Roma.
Herausragende Beiträge der zweistündigen Matinee waren die musikalischen Darbietungen der Klezmer-Gruppe Tacheles & Schmu und der Gruppe „Grenzgänger“, die mit modernisierten Versionen bekannter Widerstandslieder besonders gut ankam.
Bewegende Momente waren die Auftritte des 93jährigen Bruders Siegmund Gingold, der aus Paris gekommen war, und von Esther Bejarano, die einen eigens zum 100. Geburtstag verfassten Brief an ihren Freund Peter Gingold verlas.
Anne Jollet aus Paris berichtete von ihren Begegnungen und Gesprächen mit Peter Gingold, seiner aufrüttelnden und immer mobilisierenden Art, auf Menschen zuzugehen. Einer von Peters Enkeln, Juri Czyborra, entwickelte eine Phantasie, wie sein Großvater heute sicherlich auch das Smartphone und Twitter für seine und unsere Sache, den Widerstand gegen Rechts, nutzen würde.
Durch die von Philipp Teubner bearbeiteten Interview-Ausschnitte erschien Peter Gingold auf der Leinwand noch einmal in Ton und Bild in seiner sehr ansprechenden Art.
Krönender Abschluss der Matinee war dann das gemeinsame Finale aller mitwirkenden Künstler – zusammen mit der unverzagten 91jährigen singenden Esther Bejarano.
Am Abend brachte dann das Hessische Fernsehen einen Bildbericht von der Matinee, so dass auch die Fernsehzuschauer sehen konnten, was sich da ereignet hatte: eine vollauf gelungene Veranstaltung der Gingold Erinnerungsinitiative und der Frankfurter VVN-BdA.„Diese Matinee wird uns lange in Erinnerung bleiben“, schrieb eine begeisterte Teilnehmerin.